Heroin
Diese Information dient lediglich der Aufklärung und ist keine Anleitung zum Drogenkonsum! Sie soll auch nicht dazu motivieren, eine Droge auszuprobieren! Es gibt keinen risikofreien Konsum! Der Konsum von Heroin kann Sucht erzeugen und gesundheitliche Probleme sowie Probleme mit den Strafverfolgungsbehörden (Polizei, Justiz) nach sich ziehen! Die Angaben wurden überprüft. Trotz einer sorgfältigen Bearbeitung kann für die Richtigkeit der Inhalte jedoch keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung ist daher ausgeschlossen.
Bei Drogennotfällen frühzeitig den Rettungsdienst rufen und bereits am Telefon sagen, dass es um Drogen geht. Auch der Rettungsdienst hat Schweigepflicht. Telefon: 112
Heroin (chemische Bezeichnung: Diacetylmorphin) ist ein halbsynthetisches Opioid und hat unabhängig von der Konsumform ein hohes Abhängigkeitsrisiko. Es wird im Körper zu Morphin umgewandelt und gehört zur Gruppe der Opiate. Es wird aus Rohopium, dem eingetrockneten Milchsaft des Schlafmohns, hergestellt.
Heroin kommt in sehr unterschiedlicher Reinheit auf den Markt. Der Reinheitsgrad des Straßenheroins ist in der Regel gering und hat große Schwankungen. Diese hängen auch vom Anteil der unterschiedlichen Streckmittel ab.
Heroin wird als weißes, cremefarbenes, graues oder bräunliches Pulver angeboten und in der Szenesprache auch “H”, “Schore”, “Braunes” oder „Brown Sugar“ genannt. Heroin kann geschnupft („sniefen“), geraucht und gespritzt werden.
Wirkung
Heroin wirkt schmerzlindernd, euphorisierend, beruhigend und angstlösend. Der Konsum bewirkt ein Gefühl der Gelassenheit, Selbstzufriedenheit und eine Dämpfung des Hustenreizes.
Viele Konsumierende beschreiben ein Gefühl von „wie in Watte gepackt zu sein“.
Die Wirkungsdauer ist von der Qualität der Substanz und der pharmakologischen Toleranz (Gewöhnung an einen Wirkstoff) der Konsumierenden abhängig und schwankt zwischen 3 und 6 Stunden.
Kurzzeitnebenwirkung
Verlangsamungen der Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Blutdruckabfall, Pulsverlangsamung und Pupillenverengung können auftreten.
Überdosierung durch Unkenntnis der Stoffreinheit oder herabgesetzte Toleranz (z.B. nach einem Entzug) kann einen Atemstillstand verursachen, der zum Tod führt, wenn nicht sofort Erste Hilfe (Mund-zu-Mund/Nasen-Beatmung) geleistet wird.
Durch Verunreinigungen im Heroin kann es beim intravenösen Gebrauch zum sog. “Shake” (Schüttelfrost mit Krämpfen und Fieber) kommen, der bis zu einer Stunde anhalten kann.
Langzeitnebenwirkung
„Sniefen“ schädigt die Nasenscheidewände und Schleimhäute, Rauchen die Bronchien und Lunge. Beim Spritzen können Venenentzündungen auftreten und Infektionskrankheiten (Hepatitis C, HIV/Aids, Pilze, Bakterien) durch gemeinsames Benutzen eines Spritzbestecks ("Needle-Sharing") übertragen werden. Bei regelmäßigem Konsum können Mangelernährung, Verstopfung und Lungenentzündung auftreten. Die Lust auf Sex kann reduziert werden. Möglich sind außerdem Organschädigungen durch gesundheitsschädliche Beimischungen beim Strecken von Heroin. Die Schwankungen beim Reinheitsgehalt der „Schwarzmarktdroge“ kann zu kritischen Überdosierungen führen.
Bei dauerhaftem Konsum nimmt die Wirkungsintensität ab. Die Dosis muss dann erhöht werden, um die gleiche Wirkung erneut zu erzielen (Toleranzentwicklung).
Bei regelmäßigem Konsum von Heroin besteht die Gefahr einer starken psychischen sowie körperlichen Abhängigkeit.
Gerät man in Abhängigkeit, dann treten beim Absetzen des Heroins Entzugserscheinungen auf. Zunächst in Form von Unruhe oder Reizbarkeit und später auch in Form von Grippe-ähnlichen Symptomen wie Schwitzen, Gliederschmerzen oder Erbrechen.
Wechselwirkung
Die Kombination von Heroin mit anderen atemdepressiven Mitteln wie Alkohol, Schlafmittel und Psychopharmaka (besonders Benzodiazepine), kann zu gefährlichen Überdosierungen und zum Tod durch Ersticken führen.
Nachweisbarkeit
Der Konsum ist mittels Haartest auch über mehrere Monate (je nach Haarlänge) nachweisbar. Die Nachweisdauer im Blut beträgt bis zu 8 Stunden, im Urin 1 bis 4 Tage.
Zur Rechtslage
Heroin unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar.
Wer mit Drogen auffällt, verliert meist den Führerschein oder bekommt nicht die Fahrerlaubnis, wenn er später den Führerschein machen möchte. Drogenkonsumierende gelten als nicht geeignet zum Führen eines KFZ.
Hinweise zum risikomindernden Gebrauch
Es gibt keinen risikofreien Gebrauch! Bei unbekannter Stoffqualität sollte nicht die ganze Menge konsumiert werden. Regelmäßiger Konsum führt zur Abhängigkeit. Heroin sollte nicht gespritzt werden, da der intravenöse Gebrauch die größten Gesundheitsrisiken birgt. Zur Vermeidung von Infektionskrankheiten Spritzen und Kanülen nie mehrmals oder mit anderen gemeinsam benutzen! Dies gilt auch für Utensilien wie Löffel und Filter!Der Konsum großer Mengen und das „Nachlegen“ sollte vermieden werden. Eine nicht konsumierende Person die aufpasst sollte anwesend sein.
- Heroin nicht gleichzeitig mit anderen Drogen konsumieren!
- Unter Drogeneinfluss nicht Auto fahren!
- Beim Sex Kondome benutzen, um Infektionen und ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden.
- Von Heroin darf während einer Schwangerschaft nicht „kalt“ (ohne Medikamente) entzogen werden, dies kann zu Fehlgeburten führen.
- Während der Schwangerschaft und Still-Zeit sollten Frauen Drogen und Medikamente meiden, um das Kind nicht zu schädigen.
Wer weitere Fragen hat, kann sich zur genaueren Information oder persönlichen Beratung gerne an die BRÜCKE wenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Schweigepflicht. Telefon: 06131-234577