Amphetamine

Diese Information ist keine Anleitung zum Drogenkon­sum! Sie soll auch nicht dazu motivieren, eine Droge auszuprobieren! Der Konsum von Amphetamin kann Sucht erzeugen und Probleme mit der Justiz nach sich ziehen! Die Angaben wurden überprüft. Trotz einer sorgfältigen Bearbeitung kann für die Richtigkeit der Inhalte jedoch keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung ist daher ausgeschlossen.

Bei Drogennotfällen frühzeitig den Notarzt rufen und bereits am Telefon sagen, dass es um Drogen geht. Auch der Notarzt / die Notärztin hat Schweigepflicht und schaltet nicht die Polizei ein. Telefon: 112

Substanz

Amphetamin ist in der Szene auch als „Speed“ oder „Pep“ bekannt und hat eine stimulierende Wirkung. Es wurde erstmals 1887 im Labor hergestellt und anfangs in der Medizin eingesetzt. Etwa zur Behandlung von Asthma. Als das hohe Abhängigkeitspotential von Amphetamin festgestellt wurde, wurden Verkauf und Verordnung weltweit beschränkt. Heute finden dem Amphetamin in der Wirkung ähnliche Stoffe, wie Methylphenidat/Ritalin, Verwendung zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Amphetamin wird als weißes Pulver oder in kristalliner Form sowie als Kapseln, Tabletten und Flüssigkeit vertrieben. Es wird vorwiegend geschnupft, aber auch oral eingenommen oder gespritzt. Die Konzentration des Wirkstoffes schwankt zwischen 10 und 80% und enthält als Streckmittel unter anderem Paracetamol, Milchzucker, Coffein oder Ephedrin. Zusammensetzung, Reinheitsgehalt und Dosierung sind für Konsumierende nicht oder nur schwer zu kontrollieren. Es kann zu einer Überdosierung kommen.

Wirkung

Die Wirkung von Amphetamin beruht im Wesentlichen auf der Freisetzung der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Je nach Art der Einnahme tritt die Wirkung nach wenigen Minuten bis spätestens einer Stunde (orale Einnahme) ein. Der Blutdruck steigt, der Puls wird beschleunigt, die Bronchialmuskulatur entspannt sich. Es erzeugt ein Gefühl von Euphorie und Stärke. Das Mitteilungsbedürfnis wird gesteigert und das Schmerzempfinden sowie Müdigkeits-, Hunger-, Durst- und Unlustgefühle werden unterdrückt. Die Leistungsbereitschaft nimmt zu. Nervosität und Unruhe sind erhöht. Neben Amphetamin wird auch Methamphetamin („Chrystal Meth“) konsumiert. Metamphetamin wirkt um ein vielfaches stärker als Amphetamin.

Kurzzeitnebenwirkung

Amphetamin kann zu Herzrasen, Schlafstörungen, Erhöhung der Körpertemperatur, erweiterten Pupillen sowie starken Stimmungsschwankungen und Gereiztheit führen. Angstgefühle werden unterdrückt, und dadurch erhöht sich die Risikobereitschaft. Es kommt zur Selbstüberschätzung und mangelnder Kritikfähigkeit. Bei akuter Überdosierung kann es zu Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen und zum Schlaganfall kommen. Nicht selten treten psychotische Episoden auf, mit Schizophrenie-ähnlichen paranoiden Zuständen. An den Tagen nach dem Konsum kann es zu depressiven Verstimmungen, Ängstlichkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen kommen.

Langzeitnebenwirkung

Sniefen schädigt die Nasenscheidewände und Schleimhäute. Beim Spritzen können Venenentzündungen auftreten und Infektionskrankheiten (Hepatitis C, HIV/Aids, Pilze, Bakterien) durch gemeinsames Benutzen eines Spritzbestecks („Needle-Sharing“) übertragen werden. Durch Mangelernährung, Gewichtsverlust und Schlafentzug kann es zur Schwächung des Immunsystems kommen. Gliederschmerzen, Magenprobleme, hoher Blutdruck, Herzrhythmus-Störungen bis zu Herzversagen (insbesondere bei Hochdosierung) können auftreten. Bei Frauen kann es zu Zyklusunregelmäßigkeiten kommen.

Weiterhin sind Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, sowie psychische Belastungen wie Angstgefühle und Wahnvorstellungen bis zu Amphetamin-Psychosen möglich.

Mit jedem Konsum nimmt die Wirkungsintensität kontinuierlich ab. Die Dosis muss dann erhöht werden, um die gleiche Wirkung erneut zu erzielen (Toleranzentwicklung).

Bei regelmäßigem Konsum besteht die Gefahr der Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit.

Wechselwirkung

Der Mischkonsum von Amphetaminen mit anderen Substanzen kann eine Potenzierung der gesundheitlichen Risiken bewirken.

Beim Konsum mit Cannabis wird die Amphetamin-Wirkung in der Regel herabgesetzt. Aufgrund dessen wird Cannabis gerne zum „Runterrauchen“ als „Downer“ eingesetzt. Der dabei einsetzende up-and-down-Effekt läuft dem natürlichen Körperzyklus zuwider und kann sehr entkräftend sein.

Amphetamin in Kombination mit Halluzinogenen birgt die Gefahr, dass der halluzinogene Rausch in eine unberechenbare Richtung abdriftet.

Amphetamine und Alkohol trocknen den Körper aus und verstärken den Kater am nächsten Tag. Die Wirkung

des Alkohols wird weniger wahrgenommen, was dazu verleiten kann, noch mehr zu trinken.

Nachweisbarkeit

Der Konsum ist mittels Haartest auch über lange Zeiträume (je nach Haarlänge) nachweisbar. Die Nachweisbarkeit im Urin beträgt 1 - 3 Tage. Im Blut bis zu 24 Stunden.

Zur Rechtslage

Amphetamine unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz. Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar.

Wer mit Drogen auffällt, verliert meist den Führerschein oder bekommt nicht die Fahrerlaubnis, wenn er später den Führerschein machen möchte. Drogenkonsumierende gelten als nicht geeignet zum Führen eines KFZs.

Hinweise zum risikomindernden Gebrauch

Beim Konsum von Amphetaminen sollte darauf geachtet werden, viel Flüssigkeit, Calcium und Vitamin C zu sich zu nehmen. Nach Abklingen der Wirkung sollte auf genügend Schlaf geachtet werden. Es sollten regelmäßig Konsumpausen eingelegt werden.

Amphetamin sollte nicht gespritzt werden, da der intravenöse Gebrauch die größten Gesundheitsrisiken birgt.

Zur Vermeidung von Infektionskrankheiten sollten Spritzen und Kanülen nie mehrmals oder mit anderen gemeinsam benutzt werden! Dies gilt auch für Utensilien wie Löffel und Filter!

Der Konsum großer Mengen und das „Nachlegen“ sollte vermieden werden. Es sollte für die Anwesenheit einer nicht-konsumierenden Person („Aufpasser“) gesorgt werden. Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion oder psychischen Erkrankungen sollten keine Amphetamine konsumieren!

  • Amphetamin sollte nicht gleichzeitig mit anderen Drogen konsumiert werden!
  • Unter Drogeneinfluss nicht Auto fahren!
  • Beim Sex sollte man Kondome benutzen!
  • Während der Schwangerschaft und Still-Zeit Drogen und Medikamente meiden, um das Kind nicht zu schädigen.

Wer weitere Fragen hat, kann sich zur genaueren Infor­mation oder persönlichen Beratung gerne an die BRÜCKE wenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Schweigepflicht.

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