Benzodiazepine
Diese Information dient lediglich der Aufklärung und ist keine Anleitung zum Drogenkonsum! Sie soll auch nicht dazu motivieren, eine Droge auszuprobieren! Es gibt keinen risikofreien Konsum! Der Konsum von Benzodiazepinen kann Sucht erzeugen und gesundheitliche Probleme nach sich ziehen! Die Angaben wurden überprüft. Trotz einer sorgfältigen Bearbeitung kann für die Richtigkeit der Inhalte jedoch keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung ist daher ausgeschlossen.
Bei Drogennotfällen frühzeitig den Rettungsdienst rufen und bereits am Telefon sagen, dass es um Drogen geht. Auch der Rettungsdienst hat Schweigepflicht. Telefon: 112
Substanz
Benzodiazepine sind Wirkstoffe in Medikamenten wie Schlaf- oder Beruhigungsmitteln. Sie fanden ursprünglich in der Narkosemedizin Anwendung. Heute werden sie auch zur Behandlung von Angst- und Unruhezuständen, Schlaflosigkeit und psychotischen Symptomen eingesetzt. Benzodiazepine gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten weltweit. Sie sind meist in Form von Tabletten erhältlich, die geschluckt, (zerkleinert/aufgelöst) „gesnieft“ (geschnupft) oder gespritzt werden.
Bekannteste Vertreter sind Rohypnol (Flunitrazepam), Valium (Diazepam), Adumbran (Oxazepam) und Lexotanil (Bromazepam). Benzodiazepine werden auch „Benzos”, „Rohpies” und „Dias” genannt.
Wirkung
Dauer und Intensität der Wirkung ist je nach Medikament und Dosis unterschiedlich. Oral eingenommen hält die Wirkung etwa 4 bis 12 Stunden an. Benzodiazepine docken an Rezeptoren im Gehirn an und bewirken eine Dämpfung der Reizweiterleitung. Sie können vorübergehend entspannend, angstmindernd und einschläfernd wirken. Bei manchen Konsumierenden wirken Benzodiazepine entgegengesetzt zur erwartbaren Wirkung (paradoxe Wirkung).
Kurzzeitnebenwirkung
Es kann zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, starker Einschränkung der Reaktionsfähigkeit, Sekundenschlaf, Reflexdämpfung sowie eingeschränkter räumlicher Koordination kommen. Auch Benommenheit, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien), Schaum vor dem Mund und Artikulationsstörungen (undeutliches, zusammenhangloses Sprechen) sowie gesteigerte Aggressivität und Erinnerungslücken können auftreten.
Langzeitnebenwirkung
Bei längerem, regelmäßigem Konsum kann es zu Bewegungs- und Gangunsicherheit, Muskelschwäche, Schwindelgefühle und Sehstörungen kommen. Außerdem sind Erinnerungslücken, Verwirrtheit, akute Erregungszustände, Wutanfälle, gesteigerte Aggressivität, Depressionen sowie Halluzinationen möglich. Bei Langzeitgebrauch kann es zu einer Umkehrung der Wirkung kommen.
Bei dauerhaftem Konsum nimmt die Wirkungsintensität ab, die Dosis muss dann erhöht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen (Toleranzentwicklung). Bei regelmäßigem Benzodiazepin-Konsum besteht die Gefahr einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit. Unter Entzug kann es zu Schlaflosigkeit, Angstzuständen, innerer Unruhe, Erbrechen, Zittern, Schwitzen, Muskelzuckungen und in seltenen Fällen zu epileptischen Anfällen und Wahnvorstellungen kommen.
Wechselwirkung
Bei Mischkonsum von Benzodiazepinen mit Schlafmitteln oder mit anderen Substanzen wie Heroin oder Methadon ist eine gegenseitige Wirkungsverstärkung möglich. Besonders in Verbindung mit Alkohol besteht die Gefahr von Überdosierungen, da man das Gefühl hat, mehr zu vertragen. Auch aggressives Verhalten kann eine Auswirkung sein. Außerdem wird die atemlähmende Wirkung des Alkohols noch verstärkt, es besteht Erstickungsgefahr!
Nachweisbarkeit
Der Konsum ist mittels Haartest auch über lange Zeiträume (je nach Haarlänge) nachweisbar. Die Nachweisbarkeit im Blut beträgt einige Stunden bis Tage. Im Urin kann die Nachweisbarkeit bei Langzeiteinnahme 4 bis 6 Wochen betragen.
Zur Rechtslage
Benzodiazepine sind rezeptpflichtig und dürfen nicht frei gehandelt werden! Wer unter Medikamenteneinfluss am Straßenverkehr teilnimmt, riskiert den Führerschein.
Hinweise zum risikomindernden Gebrauch
Es gibt keinen risikofreien Gebrauch! Der Konsum über längere Zeiträume und in hohen Dosen sollte vermieden werden. Eine nicht konsumierende Person die aufpasst sollte anwesend sein.
- Benzodiazepine müssen langsam runterdosiert werden, bei abruptem Absetzen besteht die Gefahr von Krampfanfällen.
- Benzodiazepine nicht gleichzeitig mit anderen Drogen konsumieren!
- Unter Drogeneinfluss nicht Auto fahren!
- Beim Sex Kondome benutzen, um Infektionen und ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden.
- Während der Schwangerschaft und Still-Zeit sollten Frauen Drogen und Medikamente meiden, um das Kind nicht zu schädigen.
Wer weitere Fragen hat, kann sich zur genaueren Information oder persönlichen Beratung gerne an die BRÜCKE wenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Schweigepflicht.